Dezember Die moderne Dating-Kultur entstand Anfang des Das traditionelle Werben um einen Partner Warum Nutzt Ihr Dating Plattformen durch weniger förmliche Treffen abgelöst. Die Einführung neuer Verhütungsmittel in den er Jahren stellte das Dating erneut auf den Kopf, es war die Zeit der freien Liebe. Eins war beim Kennenlernen meist gegeben: ein sozialer Bezug wie gemeinsame Freunde, der Arbeitsplatz, ein Verein oder auch die Uni. In den er Jahren veränderte Online-Dating das Kennenlernen dann radikal: Per App können Kontakte nun in Sekundenschnelle geknüpft werden. Bei den über jährigen sind es immerhin 23 Prozent, die auf digitalem Weg ihr Glück suchen. Etwas mehr Männer als Frauen nutzen das Online-Dating. Tinder allein verzeichnete nach eigenen Angaben insgesamt 75 Milliarden Matches. Doch die quantitative Logik der Apps hat auch zu ganz neuen Dynamiken beim Kennenlernen geführt. Treffen finden schnell und häufig statt, mit unterschiedlichen potenziellen Partnern, manchmal wird auch parallel gedated. Geswiped wird auf unterschiedlichen Apps, wie OkCupid, Bumble, Tinder, oder Hinge — mal nur auf einer, mal auf mehreren gleichzeitig. Sie forscht seit Jahren zum Thema Online-Dating und untersucht die Auswirkungen, die Dating-Apps auf das mentale Wohlbefinden ihrer Nutzer haben. Von den meisten wird die Erfahrung beim Online-Dating zunächst einmal als positiv empfunden. Online-Dating ist eine unkomplizierte Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Die Forschung von Degen und ihren Kollegen hat allerdings auch gezeigt, dass Online-Dating durchaus negative Folgen für die Psyche und das Wohlbefinden der Nutzer haben kann. Dazu gehören Stress, Essstörungen, suchtähnliches Verhalten und Selbstwertprobleme, die mitunter zu Depressionen führen können. Manche Erlebnisse wie Ghosting können die Beziehungsfähigkeit der Betroffenen negativ beeinflussen. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, das gilt besonders für romantische Beziehungen. Es ist ein magischer Moment, jemandem zu begegnen, der das Herz höher schlagen lässt. Auf Dating-Apps ist das Kennenlernen weit weniger romantisch. Das liegt an der quantitativen Logik, die hinter den Plattformen steckt. Die ersten Male, wenn es digital funkt, lösen noch einen kleinen Kick aus. Der Körper reagiert mit Dopamin, schnell hat der engagierte Neuling eine erste Nachricht verfasst. Dating Apps folgen jedoch ihren eigenen Logiken und sozialen Codes. Auf Dating-Apps wird häufig mit mehreren Matches parallel geschrieben und sich auch getroffen. Wer damit nicht rechnet und denkt, der oder die Einzige zu sein, kann das als verletzend oder belastend empfinden. In einer Session wischen Nutzer durchschnittlich mal nach links oder rechts, und das auch noch sehr schnell, berichtet Johanna Degen aus ihrer Forschung. Das ist total anstrengend. Ein Match wird nur als eine von vielen Möglichkeiten interpretiert. Das ist ermüdend, sagt die Psychologin. Dann kriegen wir ein schlechtes Gewissen gegenüber dem anderen. Um das zu managen, benutzen wir Standardnachrichten oder ghosten, was uns aber ein Bild von uns selbst widerspiegelt, mit dem wir nicht zufrieden sind. Wir zweifeln dann an unserem eigenen Verhalten. Durch Online-Dating ist eine Reihe neuer Vokabeln in unseren Wortschatz gelangt. Als zu schön um wahr zu sein bezeichnen derart Umworbene das Gefühl, das dabei entsteht. Auf Love Bombing folgt aber oft Ghosting. Der Begriff beschreibt einen plötzlichen Kontaktabbruch, bei dem der Partner regelrecht zum Geist wird, nicht mehr auf Nachrichten und Anrufe reagiert oder das Match ohne Ankündigung löscht. Das Gegenüber bleibt mit offenen Fragen zurück. Die Studien von Johanna Degen zeigen, dass die meisten, die online daten, das schon einmal erlebt haben. Betroffene empfinden es als sehr quälend, wenn sich eine Person, in die sie eben noch Hoffnungen und Gefühle Warum Nutzt Ihr Dating Plattformen haben, derart in Luft auflöst. Sie bleiben ohne Antwort zurück und können sich die Situation nicht erklären. Deswegen kann Ghosting Grundannahmen über die eigene Person tief erschüttern.
Wir haben Nicht-Singles gefragt, warum sie Dating-Apps benutzen
Wenn das Online-Dating statt großer Liebe nur große Müdigkeit bringt | rbb24 Viele suchen mit Dating-Apps den Partner fürs Leben. Seit etwas mehr als zehn Jahren sollen Dating-Apps wie Tinder oder Bumble die Partnersuche vereinfachen. Doch die Online-Suche erhöht auch den Druck auf Singles, warnt Therapeutin Schweiger. Inzwischen sind sie bei vielen Leuten verhasst. Auswirkungen von Online-Dating und Dating-Apps - hkk-magazinWir zweifeln dann an unserem eigenen Verhalten. Ich liess mich ausnutzen und konnte meine Grenzen nicht ziehen, nicht für mich einstehen. Freunden Sie sich erst mit dem Personal und dann mit anderen Stammgästen an. Menschen, die das ewige Swipen beenden, kapitulieren nicht vor der Partnersuche. Das liegt an der quantitativen Logik, die hinter den Plattformen steckt.
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Inzwischen sind sie bei vielen Leuten verhasst. Immer mehr Frauen wenden sich vom Onlinedating ab. Seit etwas mehr als zehn Jahren sollen Dating-Apps wie Tinder oder Bumble die Partnersuche vereinfachen. Eine Expertin erklärt mehr. Von Unverbindlichkeit bis Ghosting: Online-Dating und Dating-Apps können sich negativ auf die Psyche auswirken. Doch die Online-Suche erhöht auch den Druck auf Singles, warnt Therapeutin Schweiger. Wir haben mit drei hetero Frauen darüber gesprochen. Viele suchen mit Dating-Apps den Partner fürs Leben. Warum ist das so?Geben Sie nicht auf. Treffen finden schnell und häufig statt, mit unterschiedlichen potenziellen Partnern, manchmal wird auch parallel gedated. Jetzt gerade habe ich ziemlich schlimmen Liebeskummer, und ich kenne mich: Wahrscheinlich werde ich mir wieder eine App herunterladen, zwei Tage lang etwas swipen — und sie dann wieder löschen. Ein Thema, mit dem sich Johanna Degen in ihrer Forschung zu Online-Dating beschäftigt, ist Parasozialität — ein Konzept der Medienpsychologie aus den er Jahren. Presseinformationen Pressefotos Termine Kontakt Presseverteiler Social Media. Hoffnungen, Bedürfnisse und Erwartungen werden rationalisiert, der eigene Wille, etwas in das Gegenüber zu investieren, hinterfragt. Dass Dating-Apps nicht sonderlich gesund für Dating an sich sind, dem stimme ich aus ganzem Herzen zu. Für sie war der typische Lebenszyklus eines Online-Flirts irgendwann so frustrierend, dass sie Schluss machte mit ihren Apps. Die Apps belohnen unmittelbar durch einen Dopaminkick und können das Entscheidungsverhalten dadurch negativ beeinflussen. Ich habe mich lange gefragt, was denn mit mir nicht stimmt und was ich falsch gemacht habe. Egal, welches Märchen von der wahren Liebe die Gesellschaft uns aufdrängt. Online-Dating und Einsamkeit Der digitale Raum schlägt uns beim Dating das ein oder andere Schnippchen. Was auch dahinterstecken kann: Etwa die Hälfte der Nutzer auf Tinder und Co ist Umfragen zufolge gar nicht Single. Wo sind sie, die bescheidenen, anständigen Männer, die einfach nur Liebe wollen? Aus Sicht der Psychotherapeutin Vera Schweigert gibt es daher fünf Gründe, weshalb Dating-Apps verzichtbar sind:. Diese Menschen können ihr Verhalten nicht mehr selbst regulieren. Ich habe seit Jahren in den Apps nur psychisch auffällige Leute kennengelernt. Dieses Prinzip wird auch als Slow Dating bezeichnet. Als ich dann nach der Trennung mein Single-Leben genoss, merkte ich: Sobald mir jemand näher kommt, wurde ich misstrauisch und ging sofort auf Distanz. Besonders die Respektlosigkeit hat mich sehr erschreckt. Optimal wäre es, nur ein Like am Tag zu vergeben, dieses dann allerdings wohlüberlegt, sagt die Expertin. Auf Dating-Apps ist das Kennenlernen weit weniger romantisch. Andere Studien beziffern den Anteil der verpartnerten Personen auf Dating-Apps sogar auf zwei Drittel. Ist das Ihre Einstellung? Ich habe eine langjährige Freundin die öfter auf dating apps unterwegs war und was ich von ihr diesbezüglich gehört habe dekt sich mit den Erfahrungen der hier zitierten Frauen. Auch interessant. Dezember